FCI-Standard Nr. 101

 

ÜBERSETZUNG : Frau Michèle Schneider.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD : Ein typischer, kleinformatiger Molosser. Trotz seiner geringen Größe ein kräftiger, in jeder Hinsicht kurzer und gedrungener Hund, mit kurzem Fell, mit kurzem, stumpfnasigem Gesicht, Stehohren und natürlicher Kurzrute. Sie muss den Eindruck eines lebhaften, aufgeweckten, sehr muskulösen Tieres von kompakter Struktur und solidem Knochenbau vermitteln.

VERHALTEN UND CHARAKTER (WESEN) : Umgänglich, fröhlich, verspielt, sportlich, aufgeweckt. Besonders liebevoll im Umgang mit ihren Besitzern und mit Kindern.

KOPF : Der Kopf  muss sehr kräftig, breit und quadratisch sein; die ihn bedeckende Haut bildet nahezu symmetrische Falten und Runzeln. Der Kopf der Bulldogge ist gekennzeichnet durch den eingezogenen Oberkiefer - und Nasenbereich; der Schädel macht an Breite wett, was er an Länge verloren hat.

OBERKOPF :  Schädel : Breit, nahezu flach, mit stark gewölbter Stirn. Die vorstehenden Augenbrauenbogen werden durch eine zwischen den Augen besonders entwickelte Furche getrennt. Die Furche darf sich auf der Stirn nicht fortsetzen. Sehr wenig entwickelter Hinterhauptkamm. Stop : Sehr stark ausgeprägt.

GESICHTSSCHÄDEL :  Nasenspiegel : Breit, sehr kurz, aufgeworfen; Nasenlöcher gut geöffnet und symmetrisch, schräg nach hinten gerichtet. Die Neigung der Nasenlöcher und die aufgeworfene Nase (man spricht von aufgestülpt ) müssen jedoch eine normale Nasenatmung erlauben. Nasenrücken : Sehr kurz, breit; er zeigt konzentrisch symmetrische Falten, die auf den Oberlefzen abwärts laufen (Länge: 1/6 der gesamten Kopflänge)

LEFZEN : Dick, ein wenig schlaff und schwarz; die Oberlefze trifft die untere in der Mitte und verdeckt völlig die Zähne, die niemals sichtbar sein dürfen. Die obere Lefze ist im Profil fallend und abgerundet. Die Zunge darf nie sichtbar sein.

KIEFER :  Breit, quadratisch, kräftig. Der Unterkiefer verläuft in einem weiten Bogen und endet vor dem Oberkiefer. Bei geschlossenem Fang wird das Vorstehen des Unterkiefers (Vorbiss) durch den gebogenen Verlauf der Unterkieferäste gemildert. Dieser gebogene Verlauf ist nötig, um ein zu starkes Vorstehen des Unterkiefers zu vermeiden.

ZÄHNE :  Die Schneidezähne des Unterkiefers dürfen auf keinen Fall hinter den oberen Schneidezähnen stehen. Der untere Zahnbogen ist abgerundet. Die Kiefer dürfen nicht seitlich verschoben oder verdreht sein. Der Abstand der Schneidezahnbogen kann nicht strikt festgelegt werden; von grundlegender Bedeutung ist, das Oberlefze und Unterlefze so aufeinander treffen, das sie die Zähne völlig verdecken.

BACKEN : Die Wangenmuskulatur ist gut entwickelt, jedoch nicht hervortretend.

AUGEN : Aufgeweckter Ausdruck; tiefeingesetztes Auge, ziemlich weit vom Nasenspiegel und vor allem von den Ohren entfernt; von dunkler Farbe, ziemlich groß, schön rund, leicht hervorstehend und ohne jede Spur von weiß (weiße Augenhaut), wenn das Tier nach vorne schaut. Der Lidrand muss schwarz sein.

OHREN : Mittelgroß, breit am Ansatz und an der Spitze abgerundet. Hoch auf dem Kopf angesetzt, jedoch nicht zu dicht beieinander; aufrecht getragen. Die Ohrmuschel ist nach vorne geöffnet. Die Haut muss dünn sein und sich weich anfühlen.

HALS : Kurz, leicht gebogen, ohne Wamme.

KÖRPER : Obere Profillinie : Die obere Linie steigt stetig bis in die Lendengegend an, um dann rasch zur Rute hin abzufallen. Ursache für diese sehr angestrebte Form ist die kurze Lende.

RÜCKEN : Breit und muskulös.

LENDEN : Kurz und breit.

KRUPPE : Schräg.

BRUST : Walzenförmig und sehr tief; fassförmige, stark gerundete Rippen.

VORBRUST : Weit geöffnet. Untere Profillinie und Bauch : Aufgezogen, jedoch nicht windhundartig.

RUTE : Kurz, tief auf der Kruppe angesetzt, an den Hinterbacken anliegend, am Ansatz dick; Knoten- oder Knickrute; zum Ende hin verjüngt. Selbst in der Bewegung muss sie unterhalb der Horizontalen bleiben. Eine relativ lange (aber nicht über das Sprunggelenk reichende) und sich verjüngende Knickrute ist zulässig, aber nicht erwünscht.

GLIEDMAßEN :

VORDERHAND : Läufe gerade und senkrecht, sowohl in der Seiten als auch in der Vorderansicht.

SCHULTERN : Kurz, dick; hervortretende, feste Bemuskelung.

OBERARM : Kurz.

ELLENBOGEN : Unbedingt am Körper anliegend.

UNTERARM : Kurz, gut abgesetzt, gerade und muskulös.

VORDERFUßWURZEL/VORDERMITTELFUß :  Kräftig und kurz.

HINTERHAND : Die hinteren Gliedmaßen sind kräftig und muskulös; sie sind etwas länger als die Vordergliedmaßen und überhöhen dadurch die Hinterhand. Sowohl in der Seiten- als auch in der Rückansicht sind sie gerade und senkrecht.

OBERSCHENKEL : Muskulös, fest, nicht zu sehr gerundet.

SPRUNGGELENK : Recht tiefgestellt, nicht zu stark gewinkelt, vor allem aber auch nicht zu steil.

HINTERMITTELFUß : Kräftig und kurz. Die Bulldogge darf von Geburt an keine Afterkrallen tragen.

PFOTEN : Die Vorderpfoten sind rund und klein, so genannte Katzenpfoten ; guter Kontakt zum Boden, leicht ausgedreht. Die Zehen sind sehr kompakt, die Krallen kurz, dick und gut abgesetzt. Die Ballen sind hart, dick und schwarz. Bei gestromten Tieren müssen die Krallen schwarz sein. Bei den Farben  caille  (fauvegestromte Hunde mit mittlerer Weißscheckung) und  fauve  (falbfarbene Hunde mit mittlerer oder überhand nehmender Weißcheckung)werden dunkle Krallen bevorzugt, helle Krallen jedoch nicht bestraft. Die Hinterpfoten sind sehr kompakt.

GANGWERK : Bewegungsablauf frei; die Gliedmaßen bewegen sich parallel zur Medianebene des Körpers.

HAARKLEID

HAAR : Schönes, dichtes, glänzendes und weiches Kurzhaar.

FARBE : - Gleichmäßiges Fauve, gestromt oder ungestromt, oder mit begrenzter Scheckung. - Gestromtes oder ungestromtes Fauve mit mittlerer oder überhand nehmender Scheckung.Alle Abstufungen der Falbfarbe sind zulässig, von  Rot  bis hin zu Milchkaffee . Völlig weiße Hunde teilt man der Farbe Gestromtes Fauve mit überhand nehmender weißer Scheckung  zu.Wenn ein Hund einen sehr dunklen Nasenschwamm und dunkle Augen mit dunklen Lidrändern aufweist, so kann bei besonders schönen Exemplaren ausnahmsweise eine gewisse Depigmentierung im Gesicht toleriert werden.

GRÖSSE UND GEWICHT : Bei einer Bulldogge in gutem Zustand darf das Gewicht nicht weniger als 8 kg und nicht mehr als 14 kg betragen, wobei die Größe im Verhältnis zum Gewicht steht.

FEHLER : Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

Enge oder zusammengekniffene Nase, chronische Schnarcher.

Vorn fehlender Lefzenschluss.

Depigmentierte Lefzen.

Helle Augen.

• Wamme.

• Hoch getragene Rute; zu lange oder anormale kurze Rute.

• Lose Ellbogen.

• Steiles oder nach vorn versetztes Sprunggelenk.

• Unkorrekte Gangarten.

• Getüpfeltes Haarkleid.

• Zu langes Haar.

SCHWERE FEHLER :

• Bei geschlossenem Fang sichtbare Schneidezähne.

• Bei geschlossenem Fang sichtbare Zunge.

•  Trommelnder  Hund (schnelle Bewegung der Vordergliedmaßen)

• Depigmentierte Stellen im Gesicht, mit Ausnahme bei fauvegestromten Hunden mit mittlerer            

  Weißscheckung ( caille ) und falbfarbenen Hunden mit mittlerer oder überhand nehmender  

  Weißscheckung ( fauve )

• Übermäßiges oder ungenügendes Gewicht.

AUSSCHLIESSENDE FEHLER :

Aggressiv oder ängstlich.

• Nasenschwamm von anderer Farbe als schwarz.

• Hasenscharte.

• Hunde, bei denen die unteren Schneidezähne hinter den oberen schließen.

• Hunde, deren Fangzähne bei geschlossenem Fang ständig sichtbar sind.

• Verschiedenfarbige Augen.

• Nicht aufrecht getragene Ohren.

• Ohren, Rute oder Afterkrallen kupiert.

• Afterkrallen an den hinteren Gliedmaßen entfernt oder vorhanden.

• Schwanzlosigkeit.

• Die Haarfarben  Schwarz mit Brand ,  Mausgrau ,  Braun 

  Hunde, die deutlich physische  abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen    

  disqualifiziert werden.

  Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im  

  Hodensack befinden.

  Quelle : FCI-St. Nr. 101